Mehr als ein Tanz mit dem Wolf – Indianische

 

Tradition und Medizin als „guter roter Weg“

 

 

Als in Europa das bereits unsterbliche Hollywood-Epos „Der mit dem Wolf tanzt“ (Dances with wolves) mit Kevin Kostner in die Kinos kam, wurde in unseren Breiten akutes Interesse an den „American Natives“, ihrem Schicksal und ihrer Lebensweise geweckt. Die nordamerikanischen Indianer sahen die Sache zumeist anders. Ein großer Teil meinte, der Film habe den Weißen nur wieder das bekannte Klischee des halbnackten, Pferde stehlenden Indianers bestätigt. Für die weißen Bürger Amerikas stellt die Vertreibung der Ureinwohner aus ihren angestammten Gebieten und die brutale Zerstörung ihrer Kultur eines der unangenehmsten Kapitel der Staatengeschichte dar. Eine Geschichte, die in Europa wenig bekannt ist und kaum reflektiert wird. Dabei könnten so genannte zivilisierte Gsellschaften von der tiefgründigen Weisheit des „roten Mannes“ ebenso profitieren, wie dies schon seit Jahrzehnten durch unser Studium östlicher Heilmethoden und Lebensart geschieht.

 

  

In Kreisen des „New Age“ werden indianische Bräuche, etwa das Schwitzhüttenritual, das Medizinrad oder Formen der Visionssuche, für neugierige und gestresste Westler praktiziert. Diese sind aber nur bedingt geeignet, einen wahren Zugang zu indianischer „Religion“ zu finden. Indigene Spiritualität und Medizin werden in ihrer urtümlichen Bedeutung und Praxis von Weißen in der Regel ferngehalten. Zu schlecht war die Erfahrung dieser grundehrlichen und geistig hoch gebildeten indigenen Zivilisation mit unserer westlichen Habgier und Ignoranz. Es kann auch niemals Sache eines Weißen sein „indianisch“ zu werden. Wohl aber können wir versuchen, aus jenem „Weg der Schönheit“ zu lernen, der für traditionell denkende „Indianer“ wieder zunehmend eine Selbstverständlichkeit wird. „Walk in beauty“ lautet ein von ihnen oft gegebener Rat. Er umfasst ethisches Handeln, Großzügigkeit, Respekt, Verständnis, Mitgefühl, Liebe sowie die Einsicht, dass unsere Seele mit dem ganzen Universum untrennbar verflochten ist. Was wir unserem Nächsten und unserer Mutter Erde antun, tun wir immer nur uns selbst an.

 

  

Was glauben die Indianer?

 

 

Über „Religion“ spricht ein Indianer nicht, er hat sie. Die in unseren Breiten so hoch geschätzten biblischen Grundsätze, das erkannten sogar Missionare, waren in der traditionell- indianischen Lebensart seit jeher perfekt umgesetzt. Dennoch erfuhren die indigenen Völker schlimmste Grausamkeiten durch den Staat und christliche Prediger. Nicht nur ihr Land wurde den Ureinwohnern des amerikanischen Kontinents genommen, man zwang sie überdies, am Sonntag in Bethäusern einem strafenden Christengott zu huldigen, statt, wie es bei ihnen Sitte war, in freier Natur dem „Großen Geist“ in Handlungen und Gedanken ihre tägliche Ehrfurcht zu erweisen. Man verschleppte ihre Kinder in Internate, wo sie gedemütigt, geschlagen und oftmals missbraucht wurden. Da man ihnen auch ihre Sprache verbot, verstanden sie nach der Rückkehr ihre eigenen Eltern nicht mehr und diese Jugendlichen waren zum Leben in der indianischen Gemeinschaft vollkommen unfähig geworden. Noch immer sind in TV-Dokumentationen alte Menschen indigener Herkunft zu sehen, welche unter Tränen die Geschichte dieser unfassbaren Folter erzählen. Prozesse und Geldentschädigungen können seelische Wunden nie heilen, sie wurden jedoch ein wichtiges Symbol der Wiedergutmachung für die zahllosen Opfer.

 

  

Alle Indianer wissen (nicht „glauben“), dass der „Große Geist“, welche Namen man ihm auch geben mag, sich in der ganzen Schöpfung zeigt. In jeder Pflanze, jedem Tier, ja selbst in einem Stein ist er zugegen. Ein System von Pflanzen-, Mineralien-, und Tiertotems gab dem indianischen Leben seine Ausrichtung. Die Frage nach der Zugehörigkeit zu einem Stamm lautete immer: „Was ist dein Totem?“. Nach diesen Regeln erfolgten auch Heirat und gegenseitige Hilfeleistung. Man fühlte sich dem eigenen Clan stark verbunden. Vor allem bei den „First Nation People“, wie die kanadischen Indianer sich nennen, ist das Schnitzen von Totempfählen und Tiermasken heute wieder von großer ritueller Bedeutung. Diese Gegenstände gelten als „beseelt“, sie schützen und begleiten die Gemeinschaft in allen Lebenslagen.

 

 

Indianersprachen können manche Dinge als lebendig benennen (etwa Rasseln, Trommeln oder bestimmte Steine). Diesen kommt in ihren alten Zeremonien eine wichtige Rolle bei der Krankenbehandlung oder Visionssuche zu. Die heilige Tabakspfeife war für Indianer gleichsam ein „Telefon nach oben“. Wurde sie respektvoll entzündet und geraucht, entstand eine Verbindung zu universellem Wissen. Auch Verträge wurden mit dieser Handlung besiegelt und von Indianern niemals grundlos verletzt. Weiße dagegen brachen jeden Vertrag mit ihnen, noch bevor die Tinte darauf trocken war. Es gehörte zu den bedrohlichsten Schwächen indigener Völker, diese Ehrlosigkeit und Falschheit der Weißen niemals zu begreifen, denn für sie war wiederholtes Lügen ein schwerer Charakterfehler, den sie niemandem dauerhaft zuschrieben.

 

 

Indianische Lebensart und Heiltradition

 

 

Wir erhalten von Geburt an die Fähigkeit zu träumen und Visionen zu haben. Eine Vision kann einem Menschen im Traum, durch persönliche „Erleuchtungserlebnisse“, als Folge einer schweren Krankheit oder eines harten Schicksalschlages zuteil werden. Oft besteht sie einfach in dem „guten Weg“, den jemand im Leben geht (wenn etwa eine Frau liebevoll für Kinder und Familie sorgt). Immer aber beinhaltet eine Vision den Gedanken, anderen Menschen zu helfen und Gutes für die Allgemeinheit zu tun. Was der „zivilisierte Mensch“ dagegen heute als Vision bezeichnet, ist meist nicht mehr, als erweiterter Egoismus.

 

 

Eine wichtige Forderung indianischer Lebens lautet: „Ehre die Alten“. Dieser Satz wird oft zum Thema indianischer Tanzfeste („Pow-Wows“) gewählt, die zwar allgemein zugänglich sind, aber auch Rituale beinhalten, die nicht fotografiert werden dürfen. Unseren Jugendlichkeitswahn und die respektlose Behandlung von „Senioren“ empfinden traditionell denkende Indianer als schlimme weiße Geistesschwäche, die jede Gesellschaft zerstört. Ebenso der gefühllose Umgang mit Kindern oder die Herabwürdigung der Frau und ihrer natürlichen Eigenheiten. Für indianische Frauen stellte bereits ihre Gebährfähigkeit die Grundlage einer Vision dar, sie galten jedoch als vollwertige Mitglieder der Gemeinschaft und konnten sogar Häuptling werden. Was den indianischen Mann auszeichnete, waren vor allem Tapferkeit, Loyalität, Selbstbeherrschung und Höflichkeit. Frauen oder Kinder schlecht zu behandeln oder gar zu schlagen, wurde als absolut verachtenswert angesehen. Bei ernsten familiären Problemen oder „Scheidungen“ verhinderte der Schutz des Clans sowie der Rat der Alten unlösbare Konflikte. Die Indianer selbst leiden heute am meisten unter dem Verlust dieser Werte in den eigenen Reihen.

 

 

In der Behandlung von Krankheiten und seelischen Leiden (diese kamen selten vor) waren Indianderschamanen ausgesprochen geübt und erfolgreich. Sie verfügten über alles Wissen, das nötig war, um ihrem Stamm das Überleben zu sichern. Einzig gegen eingeschleppte weiße Infektionskrankheiten war ihr Immunsystem zu wenig trainiert und ganze Völker wurden dezimiert. Auf Alkohol reagieren indigene Völker sehr empfindlich – auch das besiegelte ihr Schicksal. Insgesamt sind die Indianer Nordamerikas bis heute bemüht, ihre Zeremonien und Bräuche vor der Gier und dem Spott der Weißen zu schützen. Berühmt ist ihr großes Wissen über Pflanzenmedizin, das sie bisher nur in wenigen Fällen mit Weißen geteilt haben.

 

 

Geschenke pflanzlicher Heilkraft

 

 

Wenn das eine oder andere indianische Heilrezept in weiße Hände gelangt, so gilt dies unter „First Nations“ entweder als Verrat an der Gemeinschaft oder es handelt sich um einen spontanen Akt des guten Willens. Einige Weise und Medizinkundige indianischer Abstammung sind überdies der Ansicht, dass langsam eine Zeit der Aussöhnung mit den Weißen beginnen muss. Durch einen solchen Glücksfall gelangte ein als „Essiac“ bekanntes Teerezept durch einen wohlmeinenden Indianer in die Hände von Renée M. Caisse, einer kanadischen Krankenschwester, die damit vielen Krebskranken ihr Leiden erleichtern konnte. Wie sich später zeigte, war diese Rezeptur nur ein Bruchteil des ursprünglich aus 9 Kräutern und Wurzeln bestehenden Heiltrankes mit dem Namen „Utinam“, über den in der neuen Welt seit jeher viel spekuliert wurde. Neben der Vier gilt die Zahl Neun als heilig und „Utinam“ stellt eine Umkehrung des Wortes „Manitu“ dar, das die Indianer nicht grundlos aussprechen. Sie umschreiben den „Heiligen Trank“, dessen Rezept von den Ojibwa- und Cree-Indianern Kanadas stammt, auch mit dem Ausdruck „Auf Adlers Flügeln schwingendes Lebenselexier“. Aus denselben Gründen wählte Renée Caisse ebenfalls respektvoll ihren umgekehrten Namen für den erhaltenen „Wundertee“, welcher selbst mit nur vier Bestandteilen erstaunliche Heilwirkungen zeigte.

 

 

Nach einigen Wirren und intensiver persönlicher Suche, wurde einem respektvoll den Kontakt mit Indianern suchenden Ehepaar aus Europa von einer Schamanin der Midewiwin-Vereinigung (heiliges Medizinbündnis der Ojibwa- und Cree-Indianer) ein 9 Bestandteile umfassendes Originalrezept, genannt „Utinam“ übergeben. Es handelt sich um ein qualitätsgeprüftes, naturreines Gemisch aus 9 getrockneten Kräutern, Wurzeln und Algen, das als konzentrierte Essenz zubereitet und verdünnt, löffelweise eingenommen wird. Es ist heute im gesamen EU-Raum, der Schweiz sowie in Kanada und den USA frei erhältlich. Der Tee wurde als Verzehrprodukt zugelassen, man will ihn bewusst nicht auf die wissenschaftliche Patentschiene bringen. Der Preis ist so gehalten, dass dieses Gesundheitsmittel für jeden erschwinglich bleibt. In Europa kann der Tee über manche Internetshops, Reformhäuser oder direkt vom Zentralvertrieb in Bruchsal in gleichbleibend hoher Qualität bezogen werden. Er konnte sogar schon einer Patientin in China Hilfe bringen. Die Rezeptur stellt – wie zuvor Essiac – eine seltene Ausnahme des Grundsatzes dar, dass indianische „Medizin“ nicht in weiße Hände gelangen soll. 

 

 

Unter den vielen angeblichen „Indianertees“, die weltweit angeboten werden, ist diese „Indianische 9 Kräuter Essenz“ sicher der „echteste“. Die Mischung besteht aus Klettenwurzel, kleinem Ampfer, Rotulmenrinde, Brennnessel, Benediktenkraut, Mistelblättern, Braunalgen, Brunnenkresse und Rotkleeblüten, frei von jeglichen Begleitstoffen. Es handelt sich bei diesen Pflanzen um reichlich nachwachsende „Unkräuter“ in einem ganz bestimmten Mischungsverhältnis, deren heilende Kraft sich in eben dieser Form bewährt hat. Ihre Hauptwirkung zielt auf eine Stärkung des Immunsystems, eine Harmonisierung des gesamten Stoffwechsels und der Darmfunktionen. Die lebensspendende Kraft solcher Pflanzengemische beruht – wie etwa auch in der traditionellen tibetischen Medizin – auf einem perfekten Zusammenspiel der einzelnen, vollkommen naturbelassenen Bestandteile – dem so genannten Synergismus. Zahlreiche Erfolgsberichte von Anwendern bestätigen dem Tee ausgezeichnete gesundheitliche Wirkungen. Er wird in der Praxis u. a. gegen Erkältung und Grippe, Allergien, Diabetes, Kreislaufbeschwerden, Bluthochdruck, als Aufbaukur oder reinigende Begleittherapie bei Krebs genutzt. Nach Angaben der Schamanen ist ihr Tee zusätzlich mit den guten Segenswünschen der Midewiwin ausgestattet, sodass auch starke spirituelle Wirkungen entstehen können. Wie Christen an die besondere Kraft von geweihtem Wasser glauben, so ist es für Indianer selbstverständlich, das Sammeln von Kräutern und die Herstellung von Medizin mit Ritualen zu begleiten. Immer wird in Einzelfällen auch das „Medizinrad“ (eine Art Orakel) befragt. Es zeigt dem Schamanen, wo das Leben eines Hilfesuchenden aus den Fugen geraten ist und welche Heilmittel er gerade benötigt. Diese werden intuitiv „gefunden“.

 

 

Krone des Heilwissens

 

 

Aus indianischer Sicht schafft die Einnahme dieser Indianischen 9 Kräuter Essenz eine bessere Verbindung zum „höheren Selbst“ und bringt uns in neue Harmonie mit dem „Großen Geist“, sprich dem ganzen Universum. Körperliche und seelische Gesundung sind die logische Folge dieses Ausgleichs. Darin stimmen indianische und asiatische Medizinsysteme, sowie die traditionellen Heilweisen aller „Naturvölker“ rund um den Erdball in faszinierender Art überein. Hier wie dort scheint die Krone des Heilwissens in ausgefeilten pflanzlichen Gemischen (Indianer nennen sie „Bärenmedizin“) zu liegen, welche von Schamanen und anderen Medizingelehrten über Jahrhunderte weitergegeben und gepflegt wurden. Dies zeigt sich gleichermaßen in der TCM, dem indischen Ayurveda, aber besonders in der traditionellen tibetischen Medizin (TTM). In der indianischen (aber auch europäischen) Naturheilkunde, wo öfter Einzelpflanzen verwendet werden, gehören Rezepte wie diese „Indianische 9 Kräuter Essenz“ zu den Ausnahmen und sind schon deshalb als großes Geschenk an die Allgemeinheit zu werten. Wo immer es möglich ist, von den Vertretern traditioneller Heilkunde und ihrer spirituellen Weisheit zu lernen, sollte diese Chance respektvoll genutzt und materiell und energetisch etwas zurückgegeben werden. Nur so kann sich die Hoffnung indigener Völker erfüllen, dass auch „der weiße Mann“ in Zukunft fähig sein wird, das Erbe seiner Ahnen zu ehren und zu schützen.

 

  

„Moderne“ Indianer bedienen keine Klischees. Sie leben in Großstädten ebenso, wie in kargen Reservaten, die sie nicht ernähren. Alkohol und familiäre Gewalt sind ein verbreitetes Problem, doch sie sind deshalb nicht „arm“ (dies empfinden sie angesichts ihrer spirituellen Traditionen als Beleidigung). Einige Reservate wurden durch Spielcasinos steinreich und schlagen so die Weißen mit den eigenen Waffen – ihrer Spielsucht. Indianer sind heute Anwälte, Schauspieler oder betreiben Schigebiete (heilige Berge bleiben hier jedoch absolut unberührt). Viele Stämme sind dabei, ihre alte Kultur und ihre Traditionen neu zu beleben. Wenn unser Interesse ihnen dabei helfen kann, sollten wir diese Hilfe leisten und gleichzeitig etwas Wichtiges daraus lernen: unsere eigenen Traditionen zu würdigen. Vor allem aber Frieden zu halten mit jenen, die „anders“ sind und alles Leben auf dieser Erde zu achten und zu schützen – als wichtigste Forderung eines „Gehens in Schönheit“.

 

 

 

© Gabriele Feyerer

 

 

Autoreninfo:

 

Dr. Gabriele Feyerer, geb. 1960, Juristin/Autorin und Gesundheitsjournalistin; befasst sich seit über 30 Jahren mit den Themen Ganzheitsmedizin, Ernährung und Naturheilkunde unter Bevorzugung traditioneller Heilweisen (TCM, Tibetische Medizin, Hildegardmedizin, indigene Heilkunst). Zuletzt erschienen:

 

„Padma 28 – tibetische Naturmedizin für Körper und Geist“, Windpferd-Verlag 2011

 

Alle Bücher erhältlich bei amazon.de, anderen Buchportalen oder im Buchhandel

 

Die Autorin ist erreichbar unter g.fey@tele2.at

 

 

 

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