Das Tipi - Indianerzelt

Ein Interview mit einem jungen Handwerker, der sich jedoch sehr für die indianischen Traditionen seiner Vorfahren interessiert.

"Tansi ! Tanisi ekwa? (heisst in Cree: Hello - How are you?) Ich heisse Bob; mein indianischer Name ist jedoch "handy otter" (praktischer Otter), weil ich gerne plane, zeichne, mir das Material besorge und für unsere Leute etwas Brauchbares baue.

Meine Schwester Maria, "the busy bee" (fleissige Biene) und ich haben uns auf den Bau von "Teepees" (deutsch: Tipi) spezialisiert. Wir bauen diese nicht nur für unsere Indianer-Familien, die diese Zelte (wie der weisse Mann) heute gerne für's Camping benutzen, wir exportieren unsere Teepees sogar nach Übersee. Es gibt ja gottlob überall Indianer-Freunde...

Gerne erkläre ich Euch etwas über das indianische Zelt, welches für Jahrtausende das Zuhause unserer Vorfahren war. Ich muss zwar eingehend feststellen, dass nicht alle "Aboriginals" (Ureinwohner Nordamerikas) im Teepee lebten. Es gab auch viele Indianer-Stämme, die sich in gewissen Gebieten fest ansiedelten; diese hausten entweder in Felshöhlen oder in Holz- bzw. Lehmhütten.

Doch sehr viele "Nations" zogen als Nomaden mit dem Wind, Regen, der Sonne und den Büffelherden durch die weiten Prärien unseres schönen Heimatlandes. Diese Stämme brauchten das Teepee als Unterkunft während ihrer weiten Reisen.

 

Archäologen erforschen das Alter unserer Kultur

Aufgrund der Ausgrabungen u.a. im Raume von Saskatoon, Sask., Canada, sind die Experten überzeugt, dass die Indianer bereits vor über 12'000 Jahren dort gelebt haben. Einige Spezialisten meinen, dass es sogar über 100'000 Jahre gewesen sind!

Eines steht jedenfalls fest: Jahrtausende bevor die Ägypter (oder ihre Götter) die Pyramiden bauten, wohnten viele Indianer bereits in kegelförmigen Zelten. Unsere Vorfahren mussten demzufolge die (heute vieldiskutierten) kosmischen Kräfte der Pyramidenform bereits gekannt haben.

Im Mittelpunkt des Zeltes entfachten sie ihr Feuer, angeblich mit einem Kristall, der das Sonnenlicht auf leicht brennbares Material bündelte. Zu jener Zeit klopften die Pfahlbauer im fernen Europa noch mühsam Funken mit Hilfe von zwei Steinen...

Es gibt zwei Tipigrössen: Das grosse "Chief-Teepee" unserer Stammes-Häuptlinge; es ist auch unser "Gemeinschafts-Tipi" für Zusammenkünfte, Feste und Rituale und das einfache "Familien-Tipi".

Obwohl viel kleiner als das "Chief-Teepee", gibt das kleinere Familien-Tipi trotzdem genügend Platz für 6 bis 8 Personen. Das Feuer in der Mitte erhitzt die grossen Steine, die ihre Wärme bis zum Tagesanbruch abgeben. In kalten Nächten sind die Menschen einfach etwas näher zusammengerückt - was ja auch sehr schön sein kann, besonders wenn ein liebes Wesen neben Dir liegt ...".

 

Die Symbolik der 9 Pools (Zeltstangen)

"Wie alles, was wir Indianer benutzen, so haben auch die 9 "Pools" (Zeltstangen), die das Tipi aufrecht halten, Namen und eine Bedeutungen. Die Gleichnisse lauten folgendermassen:

 

 

1.

Lernfähigkeit:

Die Kunst des Zuhörens und Lernens von den "Elders", den Alten, den Häuptlingen und Heilern

2.

Respekt:

gegenüber der Mutter Erde, dem Leben, der Natur und den Tieren, aber auch gegenüber den Menschen

3.

Bescheidenheit:

in Anbetracht der wunderbaren Schöpfung des "Creators" sind wir nur ganz kleine Wesen

4.

Ehrlichkeit:

Erst wenn wir offen über unsere Gefühle und Träume sprechen, sind wir aufrichtige, ehrliche Wesen

5.

Glücklich sein:

Wenn wir Erdenmenschen glücklich sind, freuen sich auch die jenseitigen Seelen unserer Vorfahren

6.

Glaube:

Das Wissen um all das Göttliche in uns und um uns muss jeden Tag im Gebet vertieft werden

7.

Dankbarkeit:

Für alles, was wir vom "Creator" und von lieben Menschen empfangen, dürfen wir dankbar sein

8.

Heilung:

Die Kraft positiver Gedanken gibt uns Hoffnung, dass jede Krankheit auf allen Ebenen geheilt wird

9.

Liebe:

Liebe heisst: Jeden Menschen so zu akzeptieren wir er/sie ist. Die Liebe ist die grösste spirituelle Kraft, die "weisse Magie", die auch unsere indianische Heil- tradition begründet. Achte stets auf die Zahl 9!"

 

"Ein Tag auf dem Sommersitz unserer Familie ist für mich das Paradies auf Erden! Wir geniessen die Stille der Natur, an einem See oder Fluss. Wir gehen fischen, Pilze, Kräuter, Wurzeln suchen, bereiten uns auf dem offenen Feuer unser "Gourmet-Dinner" zu. Jede Familie bringt etwas Feines zu diesem gemeinsamen "Pot-Luck-Festival". Es wird auch viel gesungen und getanzt. Je nach Anlass kleiden wir uns in der Tracht unseres Stammes. Alle sind dann immer sehr farbenfreudig angezogen.

Nach Sonnenuntergang sitzen wir rund um das grosse Feuer und lauschen den lehrreichen Geschichten unserer Alten. Wir meditieren gemeinsam, danken dem "Creator" für den erfolgreichen Tag und erstellen den "Energie-Kreis". Wir wünschen uns gute, heilende Träume und bestaunen wortlos den wunderbaren Nachthimmel.

Nach vielen Stunden, wenn dann auch unserem "Chief" die Augen beinahe zufallen, ziehen wir uns zurück in unsere Zelte. Oftmals wird mir dann bewusst, dass nicht alles in der Natur nachts schlafen will. Von weitem höre ich die Wölfe heulen; in der Nähe flattert eine Eule und die laute Grille neben dem Tipi... Nun, auch diese gehört eben zur freien Natur!

 

Ganz im Stillen danke dem "Creator" für den schönen Tag und bitte ihn, dass er mich morgen wieder gesund erwachen lässt. Ich konzentriere mich auf die Kraft meines "Dream-Chatchere" (Traumfänger) der über mir an einer Zeltstange hängt und falle plötzlich in einen angenehmen, heilenden Traum.

 

Eigentlich schade, daß diese Art von "Leben geniessen" nicht mehr ganz zum Alltag von uns "modernen" Indianern gehört... Doch ist ein solches Familienfest für uns "First Nations People" eine entspannende Art von Ferien, die wir im Kreisen unserer Mitmenschen verbringen. Sobald unser "Healing Center" fertig ist, können wir dieses Erlebnis auch mit weissen Indianer-Freunden teilen!"

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